News from "Lupin Wolf's Hörstückwelten"

Sonntag, 27. Juli 2014

SaturdayScenes: Wakeup - 05 Dornröschen

Heute lest ihr den fünften Teil meiner Serienkurzgeschichte und kein bekanntes Märchen, das ich einen hier unterjubeln will. Nachdem meine Miniserie recht gut und bisher regelmäßig anläuft wird es für die Neueinsteiger an der Zeit für folgende Zusammenfassung:


Was bisher geschah...

In einer fernen Zukunft wachten eine Frau und ein Mann in Cryokapseln auf. Beide haben keine Erinerung daran wo und wer sie waren, noch wie sie in die Cryoschlafkapseln gelangt sind. Nachdem sie es jeder für sich geschafft hatten das Notfunkgerät zu aktivieren und sich auf diese Weise eher zufällig gefunden haben machten sie sich daran aus den Kapseln zu steigen um nicht nur den Lichtschalter im Raum zu finden, sondern auch herauszufinden wo sie sich befinden, Dabei stellt sich heraus, das sie mit Technik anscheinend gut umgehen kann während er nur Alltagsdinge in dieser Hinsicht bewältigen kann. NAchdem sie es geschafft haben aus den Cryoschlafkapseln auszusteigen und den Lichtschalter zu finden wird klar, das sich beide in verschiedenen Räumen befinden. Ihr Raum ist verwüstet, die beiden weiteren Schlafkammern im Raum so schwer beschädigt das dessen Insassen tot sind. Sein Raum ist nahezu unberührt und zwei weitere Kapseln mit einem Mann und einer Frau darin vorhanden. Zusammen machen sich die beiden daran, Sie mit Anweisungen über Funk, er als ausführende Arme und Augen für ihre Anweisungen, die beiden aufzuwecken um hoffentlich mehr zu erfahren...

Ich wünsche allen angenehme Samstags-Leseminuten. Kritik, Anregungen oder was Ihr sonst noch dazu schreiben möchtet ist gerne Willkommen.

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Wakeup

von Klaus Schankin (alias Lupin Wolf)

Genre: SciFi / Cyberspace



05. Dornröschen


Langsam wachte sie auf. Es war dunkel um sie herum und sie fühlte sich schwach. Sie wollte die Augen öffnen, aber die Lieder schienen Tonnen zu wiegen, also unterließ sie es für den Moment. Sie versuchte ihren Arm zu heben, oder wenigstens die Finger zu bewegen. Doch ihr Körper schien wie aus Stein zu bestehen, schwer und unbeweglich. Ihr blieb nichts anderes übriges als ruhig liegen zu bleiben. Sie konzentrierte sich auf ihre Atmung. Regelmäßig atmete sie tief ein und aus. Instinktiv wusste sie, das es ihr helfen würde. Nach einer Weile nahm sie nach und nach den Lichtschimmer durch ihre Lieder wahr, es war also beleuchtet um sie herum. Angestrengt lauschte sie und versuchte die Geräusche um sie herum zu identifizieren. Wie durch dicke Watte hindurch vernahm sie ein summen, entfernt so etwas wie ein ticken und undeutliche Stimmen. Sie versteifte sich und spannte ihre Muskeln an. Zumindest glaubte sie das, doch mehr als den kleinen Finger zucken zu lassen schaffte sie eigentlich nicht. Sie wusste nicht wie sie hier her gekommen war oder wo sie sich überhaupt befand. Wer waren die Menschen, die sie hörte und waren sie Freund oder Feind? Ihren ersten Impuls unterdrückend sich bemerkbar zu machen, entschloss sie sich ruhig liegen zu bleiben. Konzentriert arbeitete sie daran sich wieder frei bewegen zu können. Erst jetzt merkte sie, das sie ihren Finger bewegen konnte. Sie versuchte mehr Muskeln anzuregen, Schritt für Schritt regte sie die Muskulatur vom Finger an über den Arm und den restlichen Körper an. Ihr Training machte sich offenbar bezahlt.

"Training? Welches Training für was?" schoss ihr durch den Kopf.

Erschreckt über ihren Gedanken wurde ihr erst jetzt bewusst, das sie nicht einmal wusste wer sie war, nicht einmal wie sie hieß. Doch dann übernahmen wieder die antrainierten Reflexe und Instinktiven Handlungen die Oberhand und sie konzentrierte sich wieder auf ihren Körper. Ersteinmal musste sie sich wieder bewegen können, etwas sehen können und wissen wer und wo die Personen waren, die sie gehört hatte. Da waren die Stimmen wieder, diesmal deutlicher. Es schien als unterhielten sich die beiden über technische Vorgänge.

"Zwei also, ein Mann und eine Frau. Sie klingt etwas merkwürdig, nur warum?" dachte sie und bemerkte das ihr Arm zuckte. Zufrieden machte sie weiter mit der Aktivierung ihrer Muskulatur. Dem Arm folgte der andere, dann nacheinander die Beine und nach einer Weile die Lieder. Sie öffnete sie so vorsichtig wie nur möglich. Sie nahm ihre Umgebung nur verschwommen wahr. Eine Art Deckel schien über sie zu schweben und sie konnte kaum mehr erkennen. Ihren Kopf konnte sie noch nicht drehen. Die beiden Stimmen drangen nun deutlicher an ihr Ohr und sie erkannte nun auch den Grund warum die Frau so anders klang. Sie war nicht im Raum und schien aus einer Sprechanlage zu kommen.

"Nur noch einer, das macht es dann einfacher" schienen ihre Gedanken diese Erkenntnis zu verarbeiten. Nur warum und wozu sie diese Art der Erkenntnis erhalten hatte war ihr noch nicht wirklich klar. Der Mann schien nicht direkt in ihrer unmittelbaren Nähe zu sein und sie versuchte wieder den Kopf zu drehen. Es klappte und vorsichtig schaute sie sich um. Sie befand sich in einer offenen Kapsel.

"Cryoschlaf-Kapsel" schoss es ihr augenblicklich durch den Sinn. Sie hatte also geschlafen, wohl einen langen Zeitraum. Aber wo befand sie sich? Der Mann schien wohl der Techniker zu sein, der sie aufwecken sollte. Doch irgendwas stimmte nicht. Er schien sich dauernd Anweisungen geben zu lassen für das was er tat. Und auch wenn sie nicht genau wusste warum, aber einen totalen Gedächtnisverlust beim aufwachen in dieser Form war ihr neu. Sie beschlossen zu handeln, bewegte ihre Glieder vorsichtig und setzte sich so gut sie es vermochte vorsichtig auf und sah ihn. Er stand mit dem Rücken zu ihr und war schwitzend mit der Konsole einer weiteren noch verschlossenen Schlafkammer beschäftigt. Sie versuchte aufzustehen, genau darauf achtend flach und leise zu atmen. Ihr erster Versuch befördete sie wieder zurück auf die Liege. Ganz still blieb sie liegen, jeden Moment darauf wartend das der Mann nach ihr schauen würde. Doch er hatte anscheinend nicht bemerkt das sie inzwischen munterer war als sie seiner Ansicht nach sein sollte. Sie versuchte es noch einmal und stand, sich an die Kammer festklammernd, schließlich auf ihren Beinen. Ihr wurde schwindlig. Leise, tief ein - und ausatmend, stand sie schwankend da bis ihre Sinne wieder klarer wurden. Es wurde Zeit zu handeln und sie entfernte die Kontaktplatte, die ihren rechten Arm mit der Kapsel verband. Noch immer schwach auf den Beinen bewegte sie sich auf den Mann zu und hoffte das er sie nicht zu früh bemerkte. Sie hatte Glück, er war so sehr mit der Konsole und seiner Funk-Gesprächspartnerin beschäftigt das er ihre Annäherung nicht registrierte.

Sie sammelte sich und wartete auf den passenden Moment. Als sie ihn sagen hörte "Er hat Puls und atmet. Aber er schläft noch, genau wie unser anderes Dornrösschen." peitschte ein Gedankliches "JETZT" durch ihren Kopf und sie griff zu. Einen Arm legte sie um seinen Hals und drückte fest zu während sie ihren Körper zurück bog. Der andere Arm drücke ihn etwas von ihr weg. Sie schaffte es mit einem Fuß in eine Kniekehle zu treten, was ihn zusätzlich zusammen sacken ließ. Der Mann bekam nur ein erstauntes gurgeln aus seiner Kehle und erstmals er zappelnd versuchte ihren Arm um den Hals weg zu drücken sagte sie "Stillhalten, sonst wird es schlimmer". Er schien nachzugeben während sie husten mußte. Ihre Stimme war mehr ein heiseres krächzen gewesen. "Ich bin leider nicht ganz so schläfrig wie ihr dachtet. Und jetzt will ich Antworten. Wo bin ich hier und was habt ihr mit mir vor?" fragte sie, nun etwas weniger kratzend klingende.

"Was ist bei dir los?" fragte die weibliche Stimme aus dem Funkgerät, daß sich in der dritten offenen Kapsel befinden mußte. "Nun sag doch was."

"Ich brechen ihm das Genick wenn ihr mir nicht auf der Stelle sagt was das hier soll." sagte sie entschlossen in Richtung des Funkgeräts.

Einen Moment lang war es ruhig bis die andere Frau hörbar besorgt antwortete "Was hast du mit ihm gemacht? Ist er verletzt?"

"Nein, noch nicht. Und jetzt zum letzten mal, ich will Antworten. Oder..." sagte sie kalt und entschlossen.

ENDE Teil 05 - Fortsetzung folgt...

Aber wer noch nicht genug hat und sich alles von Anfang an durchlesen mag, folge dem Link zum INHALTSVERZEICHNIS

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